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Geschichte der Schießsportanlage Großdobritz bis 1990

Zur Verbesserung der Schießleistungen, vor allem auf bewegliche Ziele, faßten im Jahr 1960 Jäger aus der Region Niederau den Gedanken, zu Trainingszwecken eine Schießanlage für das jagdliches Schießen zu errichten.
Im selben Jahr begann der VEB Kabelwerk Meißen mit der Produktion von Wurfscheiben (früher auch Ton- oder Wurftauben genannt) für den Bedarf in der DDR. 
Zu Testzwecken der Produktion wurde ein Schießstand benötigt.

So wurde 1961 im beiderseitigen Interesse, unter Federführung des VEB Kabelwerkes Meißen, mit der Planung des Wurfscheibenschießstandes begonnen. Einen geeigneten Platz fand man auf einem Stück Unland in der Gemarkung Großdobritz. Nach Zustimmung der Gemeindeverwaltung und erteilter Baugenehmigung durch den Rat des Kreises Meißen begann 1961 die Jägerschaft mit dem Bau eines 6-Wurfmaschinen-Standes (Trap).

Nach dem die Disziplin Wurfscheibe Skeet olympisch wurde, begann man 1966 mit dem Bau des ersten Skeetstandes.
Die Häuser zur Unterbringung der Wurfmaschinen wurden zunächst aus Holz gefertigt und später massiv umgebaut. 1968 wurde die Anlage fertiggestellt. Damit begann die Ära des „Trainingszentrum Skeet Meißen"
Bis 1976 wurde ein zweiter Skeetstand, ein 50m Kugelstand und ein 50m Stand für „laufenden Ziele" ( Keiler / Hase ) fertiggestellt.
1977 wurde das Vereinshaus aus Bungalowteilen errichtet und 1984/85 wurde es massiv umgebaut und erweitert. 1980 wurde das Gebäude für das Organisations-Büro gebaut.
Bis zu diesem Zeitpunkt entstand die gesamte Anlage durch freiwilligen Arbeitseinsatz von Jägern und Sportschützen und durch die finanzielle und materielle Unterstützung des VEB Kabelwerk Meißen und der Gesellschaft für Sport und Technik.

Hervorragende sportliche Erfolge, von Skeetschützen, deren sportliche Entwicklung 
im TZ Skeet Meißen begann: 

  • DDR Meister

    • 1968

      • Junioren Gold Lehmann, Berndt 86/100

      • Junioren-M GoldTZ Skeet Meißen 252/300

    •  1972 

      • Junioren GoldReschke, Klaus147/150

      •   Junioren-M GoldTZ Skeet Meißen 406/450

    •  1973 

      • Junioren-M GoldTZ Skeet Meißen 399/450

    •  1989

      • Junioren Gold Arnold, Thomas198/200

      • Junioren Gold Grassel, Thomas 97/100 

  • EM

    • 1971

      • Junioren GoldReschke, Klaus147/150

    •  1983 

      • Junioren-M Gold DDR u.a.m.  Weigelt, Uwe 293/300

  • WM

    • 1971 

      • Männer Silber Reschke, Klaus198/200

    •  1975 

      • Männer-M Gold DDR u.a.m. Reschke, Klaus und Klaus, Wolfgang 386/400

  • Olympia

    • 1972

      • Männer 6. PlatzReschke, Klaus193/200

    •  1976

      • Männer 4. PlatzReschke, Klaus196/200

Geschichte der Schießsportanlage Großdobritz ab 1990

Ab 1990 verwaltete die Treuhand das Gelände der Schießsportanlage Großdobritz. Im Mai 1990 gründeten 34 begeisterte Sportschützen und Jäger den„Sächsischen Jagd- und Schützenverein Meißen/Elbe e.V. 1990". (SJSV) 
Der Verein pachtete die Schießsportanlage von der Treuhand und organisierte wieder einen Schießbetrieb.
1995 erfolgte die kostenlose Zuordnung der Schießsportanlage als Sportstätte an die Gemeinde Niederau.
Diese schloss mit dem SJSV einen langfristigen Erbbaurechtsvertrag über das ca. 3,5 ha große Gelände ab.
Von 1990 bis 1995 mussten umfangreiche Baumaßnahmen zur Erfüllung gesetzlicher Bestimmungen realisiert werden. Alle anfallenden Arbeiten wurden unentgeltlich von den Vereinsmitgliedern geleistet, im Jahr 1995 mit der Unterstützung von ABM-Kräften. Die finanziellen Kosten trug allein der SJSV.
1999 vollzog der SJSV eine Satzungsänderung zum Vereinsnamen. Damit soll bei den sportlichen Aktivitäten die Gemeinde Niederau mit ihrem Ortsteil Großdobritz besser vertreten werden. Der SJSV wird jetzt als"Sächsischer Jagd- und Schützenverein Großdobritz e.V. 1990" aktiv.
1998 bis 2000 wurde mit Hilfe von Fördermitteln aus der Jagdabgabe über das Sächsische Staatsministerium für Landwirtschaft und Umwelt (SMUL)  ein 100m-Stand mit 4 Bahnen und ein 25m-Stand mit 6 Bahnen gebaut.
2004 wurde auf dem Trapstand mit dem Ersatzneubau und gleichzeitigen Umbau in einen 15-Maschinenstand begonnen, ebenfalls mit Fördermitteln des SMUL aus der Jagdabgabe. Seit 2008 haben die Sportfreunde des Meißner Schützenvereins 1460 e.V. (MSV) auf der Schießsportanlage Großdobritz ihren neuen Heimatsitz gefunden.
Im September 2009 wurde die Schießsportanlage Großdobritz an die Trinkwasserversorgung der Gemeinde Niederau angeschlossen. Dazu mußte eine ca. 900 m lange TW-Leitung gebaut werden, die Finazierung erfolgte durch den SJSV und MSV anteilig. 

Den Vereinsmitgliedern, Gastschützen, und Jägern stehen folgende Anlagen zur Verfügung:

  • 1 Wurfscheibenstand Skeet

  • 1 Wurfscheibenstand Trap olympisch

  • 1 Wurfscheibenstand Trap jagdlich mit Rollhase und Looper

  • 6 Schießbahnen 25 m mit Seilzuganlage

  • 3 Schießbahnen 50 m mit Seilzuganlage

  • 4 Schießbahnen 100 m mit Seilzuganlage

  • 1 35/50 m Stand Klapphase / laufender Keiler

  • 5 Schießbahnen 10 m Luftgewehr in Halle

Alljährlich finden vereinsinterne und offene Schießsportwettkämpfe statt. 2011 wurde der „Elbepokal" in den Wurfscheibendisziplinen bereits zum 33. mal ausgetragen.
Jäger von Hegeringen, Forstbezirken und Pächtergemeinschaften trainieren in Großdobritz mit Ihren Jagdwaffen. Zur Schießprüfung, im Rahmen der Sächsischen Jägerprüfung, treten jährlich ca. 100 Jungjäger an.
Der Landesjagdverband Sachsen trägt seine jährliche Landesmeisterschaft im Jagdlichen Schießen auf der Schießsportanlage Großdobritz aus.

Der SJSV Großdobritz hat aktuell 270 Mitglieder und ist einer der erfolgreichsten Schützenvereine in Sachsen mit derzeit 58 gewonnenen Medaillen bei Deutschen Meisterschaften.
Auf Grund der guten Trainingsvoraussetzungen auf der Schießsportanlage Großdobritz wurde 2002 Axel Wegner, Olympiasieger 1988 im Skeetschiessen, Mitglied des SJSV. 2006 gewann er den Skeet-Weltcup in Kairo / Ägypten, 2007 den Weltcup in Maribor / Slowenien. 2008 ging Axel Wegner bei seinen fünften Olympischen Spielen  in Peking / China an den Start. Unter 42 Startern belegte er den 20. Platz. 2011 nahm der an dem WC in Concepcion, Sydney und Maribor teil. Bei der EM in Belgrad stellte er mit Tino Wenzel und Ralf Buchheim mit 368 / 375 Treffern einen neuen Mannschaftsweltrekord auf. Mit 145 / 150 Treffern wurde er in München Deutscher Meister 2011. Nach der DM verkündete er seinen Rücktritt von der internationalen Sportbühne und sein Ausscheiden aus der deutschen Nationalmannschaft. 2012 wurde Axel Wegner Deutscher Meister in der Altersklasse mit 120 / 125 Treffern. Die Berufung der Juniorenschützen Thomas Heller im Jahr 2000 / 2001, Uwe Trobsch 2003 bis 2005, Tina Klos 2006 / 2007,  Patrick Kusatz 2009  und aktuell Stefanie Zschippang, Felix Raab und Tom Schwuchow zu Kaderschützen des Deutschen Schützenbundes sind Zeugnis der Nachwuchsarbeit im SJSV.

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